Linz hat einen Plan: Stadterlebnis Architekt(o)ur

Die Stadt Linz rückt seine Architektur mit neuen Angeboten für Gäste und Einheimische in den Fokus.

Linz verändert. Auch sich selbst. Die pulsierende Wirtschafts- und Industriestadt hat sich mit der erfolgreichen Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2009 auch zum Ausbau seiner kulturellen, sozialen und Bildungs-Infrastruktur bekannt. Dem architektonischen Erbe aus unterschiedlichen Epochen – von der Martinskirche (8. Jh.) bis zur klassisch-funktionalen Moderne (Brucknerhaus, 1974) – gesellte sich in den vergangenen Jahren eine Vielzahl attraktiver zeitgenössischer Bauwerke sowie Um- und Zubauten im historischen Bestand bei. 

Die Architekturstadt Linz lädt Bewohner und Besucher ein, alt und neu Gebautes bewusst zu entdecken. Etwa mit dem Architektur-Stadtplan „LINZ VERÄNDERT ARCHITEKTUR“, der am 3. November 2021 im architekturforum oberösterreich (afo) präsentiert wird. Weiters mit individuellen „Architektouren“ zu Fuß, per Bim, Bus und Rad, geleitet von der Visit-Linz-App – oder als dreitägige Stadtreise „ARCHITEKTOUR – HÄUSER VOLLER GESCHICHTE(N)“.


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„Linz ist alles andere als perfekt“, heißt es im Imagevideo „Linz ist Linz, das mittlerweile zum internationalen YouTube-Hit avanciert ist. Augenzwinkernd vorgeführte „architektonische Leckerbissen“ (z. B. das neue Rathaus) unterstreichen, so scheint es, die ausbaufähige baukulturelle Attraktivität der Donaustadt. Wen jedoch die selbstironische Inszenierung zum genaueren Hinschauen motiviert, der wird ein Linz entdecken, das – großteils mit Bedacht geplant – sein Stadtbild in einem Ausmaß bearbeitet, wie keine andere Stadt Österreichs es tut: durch einprägsame öffentliche und private Neubauten, durch bauliche Aufwertung und Neunutzung bestehender Substanz, durch die Neugestaltung ganzer Stadtteile.

Der Bogen spannt sich von den Landmarks großer Kulturbauten wie dem Musiktheater Linz, dem LENTOS Kunstmuseum, dem Ars Electronica Center und der Anton Bruckner Privatuniversität bis zur Revitalisierung der vom Barock geprägten Altstadt, von der voestalpine Stahlwelt bis zu den gelungenen Zubauten am Südflügel des Linzer Schlossmuseums und zur Großbaustelle Tabakfabrik. Das von Peter Behrens, dem Pionier des zeitgenössischen Industriedesigns, gemeinsam mit Alexander Popp geplante und 1935 fertiggestellte Ensemble wird restauriert, mit Neubauten ergänzt und fungiert schon jetzt als Linzer Kreativ-Cluster und Schnittstelle zwischen Kunst, Entrepreneurship, Industrie, Wissenschaft und Forschung.

In manchen Stadtteilen, etwa im Bahnhofsviertel hat zeitgenössische Architektur die urbane Topographie komplett verändert – und für höhere Aufenthaltsqualitäten gesorgt. Höchste Zeit also, dass Linz sein architektonisches Erbe ebenso wie die gebaute Zeitgenossenschaft explizit als Standortfaktoren ausweist und selbstbewusst davon erzählt. Es liegt auf der Hand, dass die charmante Linzer Mischung aus Gotik, Barock, Gründerzeit, industrieller Moderne und den städtebaulichen Highlights der Gegenwart auch von touristischer Relevanz ist.

Neuer Stadtplan und „Architekt(o)uren“

Sichtbares Zeichen dieser Haltung ist zum Beispiel der 2021 neu aufgelegte Architektur-Stadtplan „LINZ VERÄNDERT ARCHITEKTUR“. Der z. B. in der Tourist Information am Hauptplatz kostenlos erhältliche Führer erschließt und beschreibt wesentliche (zugängliche!) Bauwerke, Plätze und Orte sowie architektonische und künstlerische Interventionen in ganz Linz. Unter anderen auch die in der Domgasse gelandete „Nike von Linz“ oder den „walk of fem“ an der Donaupromenade. Mit Gastro-Empfehlungen rund um die jeweiligen Bauten und Orte lädt „LINZ VERÄNDERT ARCHITEKTUR“ zudem ein, Linz mit allen Sinnen kennenzulernen. „Denn für Linz gilt 2021, was Perikles vor rund 2.500 Jahren über Athen gesagt hat: Die Menschen, nicht die Häuser machen die Stadt“, so Georg Steiner, Tourismusdirektor von Linz. Am 3. November 2021 präsentiert der Linz Tourismus den Architektur-Stadtplan „LINZ VERÄNDERT ARCHITEKTUR“ im afo architekturforum oberösterreich. Georg Steiner wird einleitende Worte sprechen, ehe Architekt Andreas Henter (Tp3 Architekten) seine Sichtweisen auf die Linzer Architektur erläutert.

Im Plan „LINZ VERÄNDERT ARCHITEKTUR“ sind auch jene individuellen Architektur-Routen eingezeichnet, die alle Menschen in Linz zu Fuß, per Bike, Bim und Bus unternehmen können. Stadtwanderungen zum Thema „Neue Architektur“ oder „Klangvolle Bauformen“, Radausflüge zu Beispielen einer „Baukunst des Wissens“ stehen auf dem Programm.

Orientierungshilfe bietet dabei die Visit-Linz-App – unter der Rubrik „Erleben“. Sie unterstützt bei individuellen Touren und offeriert vorkonfigurierte „Menüs“, wie zum Beispiel eine Medienkunsttour, eine Perspektiventour, die den Blick auf die Stadt von oben forciert, und natürlich eine Highlight-Tour. Der Linzer Hauptplatz, die revitalisierte Altstadt, das Domviertel, aber auch die zeitgenössischen Kulturbauten sind deren fixer Bestandteil.

Architektour – Häuser voller Geschichte(n)

Wer den Veränderungen des Linzer Stadtbilds auf den Grund gehen und sich ein detailliertes Bild über die architektonischen Qualitäten der oberösterreichischen Landeshauptstadt machen will, dem bietet Linz mit „ARCHITEKTOUR – HÄUSER VOLLER GESCHICHTE(N)“ ein abwechslungsreiches dreitägiges Besichtigungs- und Kulturprogramm: ein Wochenende, reich an Begegnungen mit Bauten – und mit Menschen, die Stadt und Stadtbild prägen. Die Stadtreise für Architektur-Aficionados umfasst Führungen durch alte und neue Gebäude sowie Baustellen: Tabakfabrik, afo, Anton-Bruckner-Privatuniversität, Musiktheater Linz, Restaurant Klosterhof und der Mariendom. Dazu kommen abendliche Kulturhighlights und die eine oder andere kulinarische Überraschung.

Info und Buchungsmöglichkeit zur „ARCHITEKTOUR“ finden Sie unter: www.linztourismus.at/architektur