Zeit, dass sich was gendert!

2022 rückt Linz die Frauen ins Rampenlicht. In zahlreichen Ausstellungen und Theaterstücken, im Rahmen von Stadtführungen, mit Häppchen-Pässen oder auf dem Walk of Fem bietet die Stadt ihnen eine Bühne. Männer, fühlt euch bitte inkludiert!


Website
www.linztourismus.at/frauen

Presseinformation
MI_LinzT_FrauenSchwerpunkt_20220404

Foto-Download
https://bit.ly/Frauenschwerpunkt_Linz_Tourismus
(Dropbox)
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Infos und Termine siehe anbei!


Themenschwerpunkt Frauen in Linz

Linz wendet sich den historischen wie gegenwärtigen Leistungen, Ideen und Visionen von Frauen zu. Auch die Museen, Musikhäuser und Kulturveranstalter rücken Künstlerinnen in den Vordergrund. Linz wird somit noch weiblicher, auch in unserer Kommunikation und in unseren Erzählungen über die Stadt“, erklärt Tourismusdirktor Georg Steiner. Der Jahresschwerpunkt ist Konsequenz einer seit Jahren in Linz verfolgten Strategie, die Stadt für Frauen lebenswerter, attraktiver und sicherer zu machen. Das gilt auch für nach Linz reisende Frauen. Das Magazin holidu.de hat Linz deshalb auf Platz 07 der weltweit besten Städte für allein reisende Frauen gekürt.

So würdigt beispielsweise der 2021 eröffnete „Walk of Fem“ zwischen Lentos Kunstmuseum und Brucknerhaus den Beitrag von 63 Linzerinnen zur Entwicklung der Stadt und der Gesellschaft. Zugleich signalisiert der Walk of Fem, dass es eines gesellschaftlichen Sinneswandels bedarf. Die verewigten Personen sollen in den kommenden Jahren viel Zuwachs in Form neuer „Sterne“ erhalten.

Weibliche Positionen in der Kunst

Für geballte Frauenpräsenz sorgen in diesem Jahr die Museen der Stadt: Im Nordico Stadtmuseum blickt die Ausstellung „Auftritt der Frauen“ auf rund hundert Jahre Kunstschaffen mutiger Linzer Frauen und korrigiert dabei die Kunstgeschichtsschreibung. In der Schau „What the fem?“ diskutiert das Museum lokale feministische Aktionen seit 1950.

Das Lentos Kunstmuseum stellt 2022 gleich in drei Ausstellungen Kunstpositionen von Frauen in den Mittelpunkt: die politisch motivierte Malerei der Bauhaus-Schülerin Friedl Dicker-Brandeis, das Sichtbarmachen von Licht und jahreszeitenbezogenen Farbstimmungen der Zeitgenossin Inge Dick sowie Iris Andrascheks Auseinandersetzung mit der Frage nach einem gerechteren Zusammenleben von Mensch und Natur.

Das Schlossmuseum Linz präsentiert ab April Lichtobjekte und Installationen der erst kürzlich verstorbenen Brigitte Kowanz, einer der renommiertesten und wichtigsten Gegenwartskünstlerinnen Österreichs.

Lentos (c) Linz Tourismus Violetta Wakolbinger
Lentos (c) Linz Tourismus Violetta Wakolbinger

Frauen in Literatur und Theater

Das Stifterhaus widmet sich der Schriftstellerin Ilse Aichinger (1921 – 2016), die ihre frühe Kindheit in Linz verbrachte. Die Ausstellung „Das grüne Märchenbuch aus Linz“ stellt die bedeutende Nachkriegsautorin in ihrer Beziehung zu Linz und den hier beheimateten Literat*innen vor, an deren erster Stelle Adalbert Stifter steht.

Im Landestheater Linz steht noch bis Mai das Theaterstück „Geierwally“, nach dem gleichnamigen Roman von Wilhelmine von Hillern, auf dem Programm. Die Autorin wurde im patriarchalen 19. Jahrhundert von einer emanzipierten Künstlerin und Adlerjägerin zu ihrem wohl erfolgreichsten Roman inspiriert. Darin wagt Walburga, die Tochter des reichsten Bauern der Gegend, wozu Männern im Ort der Mut fehlt: Sie hebt ein Adlernest aus und nimmt das Jungtier an sich – was ihr zum Spitznamen „Geierwally“ verhilft. Doch weil sie nicht den „Richtigen“ heiraten will, wird sie vom Vater in die Berge verbannt. Als dieser stirbt, kehrt sie als reichste Frau der Gegend zurück. Doch die traditionellen Strukturen des Dorfs hindern sie dran, frei zu sein.

Richtig schön bunt gibt sich das Musical „Priscilla” im Musiktheater Linz. Auch hier stehen Frauen im Mittelpunkt – und Personen, die sich als solche fühlen. Tick ist als Drag-Queen in Sidney mäßig erfolgreich. Als ihn seine Ex-Frau für einen Auftritt in einem Hotel in Alice Springs bucht, beginnt eine Reise durch das australische Outback, reich an konfliktgeladenen Begegnungen. Mit dabei: die transsexuelle Bernadette und der junge Adam. Ängstlich blickt Tick dem Reiseziel entgegen: Wird sein Sohn ihn so akzeptieren, wie er ist? 

Begegnungen mit starken Frauen

Begegnungen schaffen unvergessliche Erlebnisse. Um möglichst viele davon in Linz zu sammeln, versucht die Visit Linz-App Besucherinnen mit Linzerinnen zusammen zu bringen. Mitgemeint sind hier übrigens auch Männer und intergeschlechtliche Personen. Für das Jahr mit Frauenfokus verzichtet der Tourismusverband auf das Gendern und verwendet online wie in Broschüren rein weibliche Formulierungen. Natürlich ohne jemanden auszuschließen.

Die Visit Linz-App beinhaltet nicht nur Insider-Tipps, sondern auch bunt gestaltete Stadtführungen. Bezug auf das Jahrthema nimmt der Rundgang „Fempreneurs und ihre Stores“. Er lädt in zahlreiche Linzer Geschäfte, die von Unternehmerinnen geführt werden. Ab Anfang Mai lockt ein spezieller Häppchen-Pass alle Kulinarik-Fans in von Frauen geleitete Lokale. Auf einer Verkostungsreise durch Linz offerieren zehn Betriebe ihr Angebot in Form von Häppchen zu einem attraktiven Gesamtpreis von 14,90 Euro. Ein weiterer Pass für eine Shoppingtour ist in Arbeit.

Noch mehr engagierte Bewohnerinnen der Stadt bittet Linz Tourismus im Web mit der Frau der Woche vor den Vorhang. Und wer selbst aktiv werden möchte, um die Leistungen von Frauen hervorzuheben, kann an der Aktion 83 Zeichen teilnehmen. Alltagsheldinnen und außergewöhnlichen Taten kann auf der Website des Tourismusverband Linz mit 83 Zeichen Respekt gezollt werden. Die Zahl steht übrigens für den 8. 3., den internationalen Frauentag.

Häppchen-Pass Linz (c) mesic
Häppchen-Pass Linz (c) mesic