WIENWOCHE 2024: „The Non-Citizen Movement”

Wiener Kulturfestival lanciert Open Call zur Projekteinreichung bis Donnerstag, 1. Februar 2024

Von 13. bis 21. September 2024 findet die dreizehnte Auflage des Kulturfestivals WIENWOCHE in Wien statt. Unter dem Titel „The Non-Citizen Movement“ sucht WIENWOCHE 2024 nach künstlerischen und aktivistischen Strategien, um als solidarische Agentur neue Handlungsmöglichkeiten für die Stimmlosen, für die in Wien lebenden Menschen ohne Bürger*innenrechte zu erarbeiten.

In der Hochzeit des Nationalratswahlkampfs lädt WIENWOCHE ein, am Aufbau einer Nicht-Bürger*innenbewegung mitzuwirken. Sie soll als global-solidarische Transformationskraft in einem (inter)planetarischen Bündnis münden. Allen Beschränkungen der politischen oder künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, allen Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit zum Trotz öffnet WIENWOCHE ein experimentierfreudiges Handlungsfeld. In dessen Zentrum stehen Begriffe wie Unterwanderung, Abschaffung, Ungehorsam. Aber auch: Poetik und alternative Infrastrukturen.

„Vor rund 60 Jahren begann Österreich, seinen Arbeitsmarkt für Menschen aus der Türkei zu öffnen. Danach kamen und kommen Menschen aus den Philippinen, Ex-Jugoslawien und vielen anderen Ländern. Obwohl sie einen großen Beitrag zum Wohlstand dieses Landes leisten, stößt ihre Anerkennung als politische Subjekte – ebenso wie jene ihrer in Österreich aufwachsenden Nachkommen – noch immer auf zahlreiche Hürden. Besonders dann, wenn sie ohne Dokumente hier leben oder ihre Bewegungsfreiheit durch das Schengen-Regime limitiert ist. Vor diesem zeithistorischen Hintergrund möchten wir Betroffene und Solidarische fragen: Was sind eure Ideen im Rahmen des Festivalthemas, um die soziale Realität zu verändern und die Einschränkungen – zum Beispiel für so genannte Drittstaatsangehörige – zu überwinden? Wie sieht praktizierte Nonkonformität für euch aus?“, erläutert Jelena Micić, die künstlerische Leiterin von WIENWOCHE den Open Call für das Festival im Herbst 2024.

Überschneidung von Kunst und Aktivismus

WIENWOCHE sucht Projekteinreichungen, die folgenden Kriterien entsprechen:

  • hybride Formate zwischen politischer Aktion und künstlerischer Arbeit
  • Kooperationen zwischen Aktivist*innen, Künstler*innen und Artivist*innen, zwischen verschiedenen Initiativen und Aktionsgruppen
  • interaktiver und partizipativer Austausch mit lokalen Gemeinschaften
  • Projekte, die das Potenzial haben, relevante Infrastrukturen für Gemeinschaften zu schaffen
  • Projekte in nicht-institutionellen, Off- und alternativen Räumen, öffentlichen Räumen oder
  • Projekte für bestimmte historisch und kulturell bedeutsame Räume in Wien

„Wir laden in Wien lebende und arbeitende Kollektive, Aktionsgruppen und kooperierende Einzelpersonen herzlich ein, ihre Projektvorschläge einzureichen. Eine Jury aus drei externen Mitgliedern, dem Kurator*innen-Team sowie dem Vorstand des WIENWOCHE Trägervereins wird daraus die Festivalbeiträge auswählen“, erklärt WIENWOCHE-Geschäftsführerin Nataša Mackuljak.

Als externe Berater*innen fungieren Sonja Eismann, Redakteurin Missy Magazine, Berlin, Simona Ognjanović, Kuratorin der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst im Museum Jugoslawiens, Belgrad, sowie Yohanna M Roa, feministische Kuratorin, Kunstkritikerin, bildende Künstlerin und Kunsthistorikerin, New York. Das WIENWOCHE-Kurator*innen-Team um Jelena Micić und Denise Palmieri wird Anfang 2024 bekanntgegeben.

WIENWOCHE 2024: Info & Links & Bildmaterial

Online-Info-Event: WIENWOCHE 2024 Open Call Q&A

Montag, 15. Januar 2024, 16:00 – 18:00 Uhr
Zoom: https://bit.ly/Zoom_Open_Call_WIENWOCHE_2024
Meeting ID: 873 2848 7488 | Passcode: 088944