Walserherbst 2020

Das steilste Festival mitten in den Bergen! Von 21. August bis 13. September 2020 im Biosphärenpark Großes Walsertal / Vorarlberg

www.walserherbst.at

Bereits zum neunten Mal inszeniert der Walserherbst im Großen Walsertal (Vorarlberg) überraschende Begegnungen mit zeitgenössischem Kunst- und Kulturschaffen. Von 21. August bis 13. September 2020 lockt das biennale Kulturfestival unter der Leitung von Dietmar Nigsch und Eugen Fulterer in die alpine Landschaft des Biosphärenparks. Mit dem diesjährigen Festivalzentrum Raggal/Blons spannt der Walserherbst buchstäblich einen Bogen über das Tal: Die auf den steilen Berghängen des Tals gegenüberliegenden Orte werden nicht nur zum Treffpunkt für Musik, Volkskultur und Kulinarik, sondern auch auf die eine oder andere Art direkt miteinander verbunden.

„Klingende Kirchen“ und (Mit-)Tanzen

Das dreiwöchige Festival begeistert nicht zuletzt mit seinem vielfältigen Musikprogramm. Der Walserherbst verwandelt die Sakralbauten des Tals zu Klingenden Kirchen: Das Trio Ritter-Lechner-Coleman konzertiert mit Gitarre, Akkordeon und Cello, Duo Essenz feat. Annika Rink verknüpft mediterrane und orientalische Klänge mit Flamenco – und das Radix Ensemble bringt gemeinsam mit Simon Mayer die Verschmelzung von Musik und Tanz in eine Walser Bergkirche.

Der neunte Walserherbst bietet zahlreiche Gelegenheiten, das Tanzbein zu schwingen. Performer Simon Mayer und Filmemacherin Theresa Distelberger geben einen Volxfest-Tanzworkshop. Das von der Walserherbst Musik-Kuratorin Evelyn Fink-Mennel in Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum entwickelte Format (Mit-)Tanzen lässt Vollblut-Musizierende in Gasthäusern aufspielen, während Vortänzerinnen und -tänzer auch Unerfahrene leichtfüßig auf den Tanzboden locken.

Die fünfte Radix Musikwerkstatt erprobt einmal mehr lebendiges (volks)musikalisches Spielen, Singen und Tanzen. Bei Konzerten und mehrtägigen Workshops messen Musikbegeisterte und hochkarätige internationale Kursleiter den Puls gegenwärtigen Volksmusikschaffens.

Begegnungsorte mit Kunst und Kulinarik

Der Walserherbst nimmt wie kaum ein anderes Kulturereignis in Österreich Bezug auf sein räumliches und soziales Umfeld. Zahlreiche neue Begegnungsorte wurden initiiert oder alte wiederbelebt, darunter auch der Kulturraum der Ruine Blumenegg oder das vereinsbetriebene Dorfgasthaus Falva in Blons, das sich während des Festivals in ein Walser Kaffeehaus verwandelt. Kulinarisch wartet der Walserherbst mit Allerlei auf, darunter die Performance Wurzel-Wunderkammer mit der Kochdramaturgin und Historikerin Renate Burger.

Neben der Fotoausstellung Walser Winter Wege des Vorarlbergers Reinold Amann zeigt der Walserherbst eine Retrospektive durch das Schaffen des langjährigen Walserherbst-Begleiters und Fotografen Nikolaus Walter. Die Ausstellung Kein Stern stört den Anderen im Museum Großes Walsertal ist der naiven Malerei von Otmar Burtscher (1894 – 1966) gewidmet. Eine Lesung aus den Aufzeichnungen des in Sonntag geborenen, kriegsverletzten Künstlers begleitet die Schau.

Alles Verkehr(t) – Diskurs im Tal

2020 gilt die Aufmerksamkeit des Walserherbst auch der Zukunft der Mobilität in der Region. Gemeinsam mit dem Biosphärenpark Großes Walsertal startet das Festival den thematischen Diskus Alles Verkehr(t) und sorgt mit Vorträgen, Filmen, einer Ausstellung von Studienergebnissen und Diskussionen über die Festivalzeit hinaus für Gesprächsstoff unter den Bewohnerinnen und Bewohnern. Zudem feiert der Biosphärenpark Großes Walsertal sein 20-jähriges Jubiläum, an dem sich der Walserherbst künstlerisch beteiligen wird. Unter anderem ist das Bläserensemble Federspiel live zu erleben.

Von der Alpe bis zum Lutzbach

Hoch oben auf einer Walser Alpe schafft der Architekt und Landart-Künstler Matthias Würfel ein auf die alpine Landschaft bezogenes Kunstobjekt, ganz unten am Lutzbach wird er einen dreitägigen Workshop leiten.

Die Walserherbst Filmtage sind stets dem zeitgenössischen europäischen Autoren- und Dokumentarfilm verpflichtet. Neben Besonderheiten wie dem Stummfilm-Brunch mit Live-Musik oder einem Open Air über der Baumgrenze, gibt es heuer erstmals einen Kurzfilmtag. Das Live-Hörspiel Hier spricht Zeit von Evelyn Blumenau und Walter Kreuz hinterfragt, was Zeit überhaupt – und was an ihr kostbar sei, was darüber hinaus Physik und Philosophie dazu sagen.

Als Hommage an den Komponisten Gerold Amann gestaltet der Walserherbst eine Personale mit Filmen und Rückblicken auf sein Werk. Der mittlerweile 83-jährige Künstler hat in der Vergangenheit bereits mehrere Auftragsarbeiten für den Walserherbst realisiert.