Theater Hausruck sucht NEULAND …

Das Theater Hausruck lädt im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2011 zur mystischen Entdeckungsreise ins Forschungs- und Bildungscamp mitten im Hausruckwald.

NEULAND oder Vorwärts zum Ursprung!

Das Theater Hausruck lädt im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2011 zur mystischen Entdeckungsreise ins Forschungs- und Bildungscamp mitten im Hausruckwald.

WANN: Donnerstag, 1. bis Dienstag 6. September 2011,
jeweils ab 20:16 Uhr (Sonnenuntergang)

WO: Ausgrabungsstätte am Pettenfirst, an der Grenze der Gemeinden Ottnang am Hausruck und Zell am Pettenfirst

Informationen zum Programm, zur Anreise und zum Busshuttle ab Linz in Kürze hier bzw. unter http://new.aec.at/origin/program und unter www.theaterhausruck.at.

Zum Auftakt des diesjährigen Festivals rüsten sich das Theater Hausruck und das Ars Electronica Festival zur Expedition in unerforschte Tiefenschichten. Am Abend des 1. September 2011 bricht der gesamte Festivaltross von Linz in den Hausruck auf. Ziel ist der Gipfel des Pettenfirsts, einer bewaldeten Hügelkette an der Grenze der Gemeinden Ottnang im Hausruck und Zell am Pettenfirst, wo das Theater Hausruck ein interdisziplinäres Forschungs- und Bildungscamp eingerichtet hat.

Die Gegend war einst berühmt für ihre Bergbautradition und ihre Bodenschätze: neben Braunkohle, Erdgas und Erdöl entdeckte man sogar vereinzelte Goldadern. Noch mehr Schätze aber birgt der Untergrund des kollektiven Gedächtnisses in der Region Hausruck. Mythen und Gerüchte überlagern historische Ereignisse, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Bauern-, Religions- und Weltkriege prägten den Hausruck ebenso wie die Revolte der Bergarbeiter, der nationalsozialistische Wahnsinn oder die Unbeugsamkeit eines um Asyl werbenden jungen Mädchens. Nicht ohne Grund gilt der Hausruck bis heute als Unruheprovinz.

Genau hier also begeben sich Ars Electronica und Theater Hausruck auf die Suche nach dem Beginn, nach dem Grund und Sinn der Welt. Es ist ein (para)wissenschaftliches und (theater)archäologisches Experiment, das am 1. September 2011 in den Wäldern des Hausrucks startet. Eine Pilgerreise zwischen Konzeption und Wahrnehmung, eine opernhafte Prozession zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Fortschritt, Himmel und Erde. Dreh- und Angelpunkt dabei ist eine Aufsehen erregende Fundstelle am Pettenfirst, dem Dach des Hausruck, gleich neben einem Jahrhunderte alten Hirtenhaus. Hier am Ende eines Weges, genannt die „Himmelsleiter“, finden sich international renommierte WissenschafterInnen und AmateurforscherInnen unterschiedlicher Disziplinen ein, starten Sondierungsbohrungen und studieren Fauna und Flora. Zu ihnen stoßen Bergknappen, MusikerInnen, BewohnerInnen aus der Region und internationales Publikum.

NEULAND oder: Wonach sucht, wer nach dem Ursprung sucht?

Das gesamte Experiment „NEULANDdarf als Versuch gelten, neuen Boden unter den Füßen zu gewinnen. Einen Ort der Ruhe, des (sich) Sammelns und des Aufbruchs. An dem sich Mut und Risikobereitschaft finden lassen, die die Erneuerung unserer Gesellschaft so dringend braucht. Kurz: eine visionäre Modelllandschaft, deren Schätze Utopien darstellen.

Der unstillbare Hunger nach Erkenntnis und die Sehnsucht nach einem Sinnzusammenhang für unsere Existenz sind demnach auch die Triebkräfte des Experiments „NEULAND“. Die Fragen nach Herkunft und Zukunft der Menschen haben seit jeher Wissenschaft und Kunst zu Höchstleistungen angestachelt. Es sind im besten Sinne radikale, an die Wurzeln unseres Daseins gehende Fragen. Das Theater Hausruck und das Ars Electronica Festival kreieren einen interdisziplinären Raum, auf dass sie erneut mit Nachdruck gestellt werden mögen.

Das Theater Hausruck oder Archäologie in der Unruheprovinz

Seit 2005 bearbeitet das Theater Hausruck gesellschaftliche Problemzonen und ihre regionalen Ausprägungen. Markenzeichen ist eine akribische, nahezu archäologische Herangehensweise an diese Stoffe. Bei allen seinen Projekten bezieht das Theater Hausruck Film, Performance, Literatur sowie den wissenschaftlichen und politischen Diskurs mit ein und nutzt multimediale Ausspielwege, insbesondere Social Media, um auch eine event-ungebundene Rezeption zu ermöglichen.