Demokratische Nacht – Du Prolet!

In Bearbeitung und Inszenierung von Harald Posch feiert das an Ödön von Horváths „Italienische Nacht“ angelehnte Stück am 6.4.2017 im WERK X Premiere.

WERK X präsentiert:

DEMOKRATISCHE NACHT – DU PROLET!

nach Ödön von Horváths „Italienische Nacht“
in einer Bearbeitung von Harald Posch

Inszenierung: Harald Posch

Mit dem 1931 uraufgeführten Volksstück „Italienische Nacht“ stieg Ödön von Horváth endgültig zum gefeierten Dramatiker auf. Seine sarkastische Darstellung des um sich greifenden Faschismus sowie der in Ohnmacht, Saturiertheit und Feigheit verfangenen (sozial)demokratischen Kräfte erwies sich nicht nur zu Lebzeiten des Autors als prophetisch. Dass Horváths Theatertext auch für das gegenwärtige politische Geschehen als literarisches Brennglas taugt, will WERK X Co-Leiter Harald Posch in seiner Bearbeitung „Demokratische Nacht – Du Prolet!“ unter Beweis stellen. Die extreme Rechte wird in Poschs temporeichem und pop-diskursivem Abend ebenso vorgeführt wie das im politisch korrekten Habitus erstarrte juste milieu der bürgerlichen Linken. „Eine theatrale Anordnung, die Sprachwitz, Boshaftigkeit und analytische Schärfe des Autors ins Hier und Jetzt hievt und zeitgenössische Diskurse einbindet“, so Posch. Forciert wird die Abgrenzung zur bürgerlichen Horváth-Pflege mit Gerhard Fresachers Bühnenbild.

Premiere: Do 06.04.2017, 19.30 Uhr

Weitere Spieltermine (jeweils 19.30 Uhr):
Sa 08., Do 20. und Fr 21.04.2017
Mo 08. (mit anschließendem Publikumsgespräch), Di 09., Fr 26. und Sa 27.05.2017
Do 01. (Stückeinführung um 19.00 Uhr), Do 08. und Fr 09.06.2017

Ort: WERK X, Oswaldgasse 35 A, 1120 Wien

http://werk-x.at/produktion/demokratische-nacht-du-prolet

Info: facebook.com/werkxwien / twitter.com/WERK_X / instagram.com/werkxwien

Tickets: 01 535 32 00 11 / reservierung@werk-x.at / www.werk-x.at
Pressekarten: presse@werk-x.at
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DEMOKRATISCHE NACHT – DU PROLET!
nach „Italienische Nacht“ von Ödön von Horváth, in einer Bearbeitung von Harald Posch

Inszenierung: Harald Posch
Bühne und Kostüm: Gerhard Fresacher
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
Mit: Zeynep Buyraç, Laura Mitzkus, Wojo van Brouwer, Dennis Cubic, Simon Alois Huber

Dass Nationalisten und Faschisten zumeist nicht die hellsten Sterne am politischen Firmament sind, ist hinlänglich bekannt und insbesondere dem linken Bürgertum oft genug auch willkommener Anlass, um sich über die Unbedarftheit der dumpfen Rechten lustig zu machen. Dabei bleibt nicht nur außen vor, dass sich die bildungsbeflissenen Linken häufig nicht viel besser verhalten, etwa, wenn sie sich wieder einmal um die Aus-legung der einen oder anderen Theorie oder Denkschule, sondern auch um ihren Machterhalt und ihre Position zu dieser Rechten streiten. Mit Blick auf die Gegenwart fällt vor allem auf, dass die ökonomisch benachteiligten Gruppen von heute sich von den Erben der Sozialdemokratie nicht mehr vertreten fühlen und mehrheitlich den Rattenfängern vom rechten Rand zuneigen.

In „Demokratische Nacht – Du Prolet!“ nimmt Harald Posch die „Italienische Nacht“ Ödön von Horváths zum Ausgangspunkt einer gesellschaftspolitischen Untersuchung mit gegenwartsdramaturgischen Mitteln: Was macht die rechtspopulistischen Operettendarsteller für die Subalternen der Gegenwart so attraktiv? Warum hat die Linke dem beim Fenster hereinwinkenden Faschismus so wenig Glaubhaftes entgegenzusetzen? Weshalb agiert der demokratische Mainstream angesichts der populistischen Rechten mal wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange, mal wie deren Erfüllungsgehilfe?

„Demokratische Nacht – Du Prolet!“ ist ein poppig-trashiges Theaterspektakel, das weder Rechtspopulisten noch links-saturierte Besitzstandswahrer verschont. „Wir wollen Horváths Sprachwitz und Sarkasmus sowie die analytische Schärfe des Volksstücks für die Gegenwart erlebbar machen“, so Harald Posch. Nach mehreren Jahren Inszenierungs-Moratorium meldet sich der WERK X Co-Leiter mit seiner Bearbeitung der „Italienischen Nacht“ endlich wieder als Theaterregisseur zurück. Mit dem Kärntner Bühnen(bild)berserker Gerhard Fresacher hat Posch einen partner-in-crime gefunden, wenn es ums genüssliche Brechen von Konventionen bürgerlicher Horváth-Rezeption geht.

Näheres finden Sie in der Medieninformation: WERK_X_Medieninfo_Demokratische_Nacht_Du_Prolet_170404