Haus G23: Ins Heute gewachsen
Im 23. Bezirk verwandelte Wöhrer architektur ein rund 90 Jahre altes Gebäude in ein modernes Einfamilienhaus.
Das um 1920 errichtete und im Jahr 1960 durch einen Zubau erweiterte Haus im 23. Wiener Gemeindebezirk war fünfzig Jahre später für die Eigentümer zu klein geworden und bedurfte einer Sanierung. Mehr Wohnfläche, eine Bibliothek, ein neues Badezimmer, einen direkten Zugang zum Garten sowie insgesamt ein zeitgemäßes Erscheinungsbild – das waren die wesentlichen Wünsche, die die BauherrInnen an ihr neues altes Einfamilienhaus stellten.
Architekt Gerald Wöhrer unterzog das Gebäude einer umfassenden Bestandsanalyse. Darauf basierend entwarf er ein Wohnhaus, das in seinem Gesamtbild harmonisch schlicht wirkt und gleichzeitig mit einem neuen Dachgeschoß markante Akzente setzt.
Lebensqualität auf drei Ebenen
Trotz des Alters der Immobilie waren Zu- und Umbau sowie die thermische Sanierung wirtschaftlich gesehen sinnvoll. Als erster Schritt wurde das bestehende Satteldach entfernt und durch ein vollwertiges Wohngeschoß ohne Dachschrägen ersetzt. Das Stockwerk bietet nun ausreichend Platz für zwei Zimmer, ein großes, puristisch gehaltenes Badezimmer und einen begehbaren Schrankraum.
Eine dritte Wohnebene entstand im neuen Dachgeschoß. Hier befindet sich nun die Bibliothek, die auf der Wunschliste der Eigentümer ganz oben stand. Eine luftig konstruierte Holztreppe verbindet die Stockwerke und sorgt für ausreichend Licht bis ins Erdgeschoß.
Blickfang Dachgeschoß
Beim tragenden Dachgeschoßaufbau kam Holz zum Einsatz. „Der Werkstoff bietet aufgrund seiner Leichtigkeit große statische Vorteile, erlaubt eine geringere Wandstärke und ermöglicht so eine größere Nutzfläche“, erklärt Gerald Wöhrer. Für die Fassade des Dachgeschosses wählte er Aluminiumplatten.
Anstatt des sanierungsbedürftigen Blechdachs auf dem Zubau sorgt nun eine großzügige, nach Westen ausgerichtete Terrasse für sommerliches Freiluftwohnvergnügen. Der Ausblick über die Dächer der Nachbarhäuser fängt auch den Sonnenuntergang ein. Über der Terrasse schützt ein Sonnendach aus Aluminiumlamellen vor der prallen Mittagshitze. Gemeinsam mit dem Glasgeländer unterstreicht es das transparente Erscheinungsbild des neuen Familienwohnsitzes.
Die Umbaumaßnahmen erhöhen die Nutzfläche des Wohnhauses von 85 m² auf 125 m². Vollwärmeschutz an sämtlichen Außenwänden, neue Fenster und Außentüren bringen es auch thermisch auf den neuesten Stand.