Hilfswerk: „Jobmotor Pflegeberufe endlich anwerfen!“

Ausbildungsoffensive, Umstiegs-Programme, Arbeitsstiftungen: Wo bleiben die Maßnahmen?

„Die dynamisch wachsende Pflegebranche eröffnet gerade jetzt großartige Chancen. Sie kann in der Krise ein Jobmotor von volkswirtschaftlicher Relevanz sein. Und sie bietet einzelnen Interessierten einen sichere Joboption mit Zukunft und Sinn. Das gilt für junge Menschen, die Perspektiven suchen, genauso wie für Umsteiger/innen, die sich in der Krise beruflich neu orientieren müssen oder wollen“, meint Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreich. „Wir freuen uns, dass dies zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt und von den politisch verantwortlichen Entscheidungsträger/innen auf Bundes- und Landesebene entsprechende Maßnahmen angekündigt werden, zuletzt etwa auch von Arbeitsminister Martin Kocher“, meint Karas. Er warnt aber auch: „Wir müssen jetzt wirklich dringend in eine konzertierte und kraftvolle Umsetzung kommen – Ausbildungsoffensive, Umstiegs-Programme, Arbeitsstiftungen. Sonst läuft uns die Zeit davon!“

Jede/r einzelne Interessierte, die / der verloren geht, ist eine Niederlage!

„Uns blutet das Herz, wenn sich beispielsweise in einer Corona-bedingten regionalen Implacement-Maßnahme 30 Menschen für einen Pflege- und Betreuungsberuf interessieren und schlussendlich nur drei die Ausbildung beginnen, teilweise mit Hinweis auf den fehlenden Lebensunterhalt während der Umschulung. Da läuft einiges falsch. Wir müssen die Ausbildungen in diesen Mangelberufen konsequent kostenfrei stellen und den Lebensunterhalt der Interessierten absichern – was in der Industrie oder in der Polizeiausbildung möglich ist, muss auch in dem gesamtgesellschaftlich so wichtigen Pflegesektor möglich sein!“ fordert Karas. Es handle sich bei den Interessierten oft um Frauen und Männer mittleren Alters, die für eine Familie zu sorgen haben. Aber auch jungen Interessierten müsse man laut Hilfswerk „den roten Teppich in den Beruf ausrollen“ und sie genau dort abholen, wo sie stehen. „Jede und jeder einzelne, die bzw. der uns trotz Interesse verloren geht, ist eine Niederlage“, sagt Karas.

Startschuss für Personalkampagne des Hilfswerks fällt diese Woche

Das Hilfswerk selbst startet diese Woche eine österreichweite Kampagne mit Fokus auf Pflege- und Betreuungsberufe in den mobilen Diensten. Die Kampagne aus der Feder des Campaigning Bureau transportiert ein positives Berufsbild und setzt in der Verbreitung auf „Digital First“. Textsujets mit Augenzwinkern und erfrischender Ehrlichkeit stellen die Bedürfnisse der zukünftigen Bewerberinnen und Bewerber in den Mittelpunkt. Ein Job in den mobilen Diensten, das bedeutet beim Hilfswerk unter anderem: Ein wertschätzendes, kollegiales und familienfreundliches Arbeitsumfeld, flexible Arbeitszeitmodelle, Arbeiten in der Heimatregion und umfangreiche Weiterbildungsangebote.

Auf der Landing-Page www.jobs-pflege.at finden Interessierte weiterführende Informationen und werden direkt an ihr jeweiliges Bundesland weitergeleitet.